GESCHICHTE BAMBERGS

Die Frühzeit / 6. Jahrhundert

Die Frühzeit

Durch den fränkischen Raum zogen schon früh Jäger und Sammler; ihre Anwesenheit lässt sich durch archäologische Hinterlassenschaften bis in die Mittlere-Altsteinzeit, zwischen 100000 und 80000 Jahre, zurückverfolgen.
Die ältesten archäologischen Funde auf dem späteren Stadtgebiet weisen in die Mittelsteinzeit (ca. 9600 – 5500 v. Chr.), es handelt sich hierbei um sogenannte Lesefunde, die im Hauptsmoorwald und Gaustadt gemacht wurden. Für die Jungsteinzeit (5500 – 2000 v. Chr.) gibt es nur Keramikfunde und Steinbeile, die in der Zollnerstraße und auf dem Domberg gefunden wurden.
Auch für die frühe Bronzezeit (2200 – 1200 v. Chr.) sind die Spuren sehr spärlich, einzig ein Bronzedolch, gefunden im Domgrund und ein bronzenes Absatzbeil wurden bis jetzt ergraben. Mitte der Bronzezeit (1600 – 1300 v. Chr.) nimmt die Besiedelungsdichte auf dem Stadtgebiet zu, davon zeugen Flachgrabfelder und ein Hügelgrab mit reichen Grabbeigaben Am Hirschknock Stadtteil Kramersfeld sowie Keramikfunde auf dem Domberg.
Diese Keramikfunde nehmen in der Zeit der Urnenfeldkultur (1200 – 700 v. Chr.) weiter zu und belegen eine Höhensiedlung auf dem Domberg, außerdem finden sich Grabfundstellen Am Hirschknock in der Lichteneiche und in Gaustadt. Die reichlichen und diversen Grabbeigaben weisen das Regnitzgebiet als Kontaktzone zwischen unterschiedlichen Kulturen aus. Des Weiteren lässt sich ein Bevölkerungszuwachs an neuen Siedlungen in der Königsstraße, am Kunigundendamm, am Rand des Hauptsmoorwaldes und auf der Erbainsel, hier wurden zwei Bronzeschilde gefunden, nachweisen.
Während der Hallstadtzeit (750 – 450 v. Chr.) entstanden auch auf dem Stadtgebiet Hügelgräber und eine Wehranlage auf dem Domberg kann als sehr wahrscheinlich angenommen werden. Funde vom Anfang der Latenzeit (450 v. Chr. – Christi Geburt) fehlen, was wahrscheinlich auf äußere Umstände wie die Keltenwanderung zurückzuführen ist. Erst um Christi Geburt und nur im Gebiet von Gaustadt lässt sich eine wieder Besiedelung durch elbgermanische Stämme fassen.
Am Ende des 2. Jahrhundert n. Chr. erfolgte ein weiterer Zustrom von elbgermanischen Siedlungsgruppen, was bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts zu einem Bevölkerungszuwachs führte. Die kriegerische Zeit der Völkerwanderung lässt eine Befestigung auf dem Domberg sehr wahrscheinlich erscheinen, wenn auch nicht archäologisch nachweisen.
Eine dauerhafte Besiedelung kann ab dem 6. Jahrhundert, im Zuge der germanisch-merowingischen Landnahme, angenommen werden. Eine Wehranlage, sie befand sich wohl im östlichen Teil des Plateaus über dem Regnitztal, ist ab dem 8. Jahrhundert archäologisch nachweisbar. Die ergrabene Burgbefestigung bestand aus einer 5 Meter breiten zweischaligen Bruchsteinmauer, der wohl ein Graben vorgelagert war. Im 10. Jahrhundert wurde sie durch eine massive 1,5 Meter breite zweischalige Mörtelmauer ersetzt, ein Grund für den Umbau könnte die Bamberger Fehde gewesen sein.

Die Vorgeschichte des Dombergs PDF:

Kleine Funde, große Geschichten: Archäologische Funde aus dem Bamberger Dom PDF:

531. Die Schlacht an der Unstrut

Bis zum Jahr 531 n. Chr. gehörte das Gebiet um Bamberg und der Rest des heutigen Frankens zum Thüringischen Reich. Doch fiel das Thüringer Reich des König Hermenefried dem Expansionsdrang der Franken zum Opfer. Nach mehreren Schlachten kam es, wahrscheinlich an der Unstrut zum letzten Gefecht mit den fränkischen Königsbrüdern Theuderich und Chlotar die Hermenfried vernichten schlugen. Doch erst um 630 n. Chr. wurde ein fränkisch-thüringische Herzogtum gebildet, eine planmäßige Besiedelung des Bamberger Raumes durch die Franken erfolgte jedoch erst ab dem Ende des 7. Jh. Dies gab slawischen Siedlern die Zeit und den Raum in unser Gebiet, von Osten kommend, einzusickern. Von einer planvollen Eroberung kann nicht gesprochen werden, ehr von kleinteiligen Ansiedlungen, die die Keimzellen größerer Orte bildeten, die heute noch an ihren Namen, welche auf -litz enden, zu erkennen sind. Archäologische Befunden belegen jedenfalls, dass in unserem Raum mit eine Mischbevölkerung aus germanischen und slawischen Völkern zu rechnen ist. Die Slaweneinfälle des 7. Jh. zwangen die Karolinger zu reagieren und den Osten des Frankenreiches zu sichern. Weitere Maßnahmen unter Karl dem Großen waren die Gründung des Bistums Würzburg 741 und ab 793 die Errichtung von vierzehn sogenannte Slawenkirchen.

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